
30. Januar 2025
Mehr Therapieplätze? Warum geflüchtete Menschen nicht von Lauterbachs neuer Ermächtigungsregelung profitieren werden
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich nach der schrecklichen Tat in Aschaffenburg in die Debatte um die psychosoziale Versorgung von Geflüchteten eingeschaltet. Er warnte davor, dass sie „ohne Therapie“ ein „Sicherheitsrisiko“ darstellten. Die von ihm vorgeschlagene Lösung – eine neue Ermächtigungsregelung für Psychotherapeut*innen – wird jedoch nur für gesetzlich krankenversicherte Patient*innen anwendbar sein. An der Versorgungssituation von geflüchteten Menschen ändert sie nichts.

27. Januar 2025
Zum 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz: Lehren aus der Arbeit von Hans Keilson
Am 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz möchten wir aller Opfer des Nationalsozialismus gedenken und in Erinnerung rufen, was wir von Hans Keilson gelernt haben. Hans Keilson war jüdischer Psychiater und Arzt und konnte über mehrere Generationen Kinderüberlebende des Nationalsozialismus auf ihrem Weg des Weiterlebens begleiten. Von Hans Keilson haben wir gelernt, dass ein Leben nach […]

24. Januar 2025
Gegen die Stigmatisierung psychisch erkrankter Geflüchteter – Perspektiven aus der Praxis zu Aschaffenburg
Am Mittwoch wurden in Aschaffenburg zwei Personen erstochen. Der Fall wirft viele Fragen auf und wird von einem menschenverachtenden Diskurs begleitet, der geflüchtete Menschen und Personen, die unter einer psychischen Erkrankung leiden, massiv stigmatisiert und unter Generalverdacht stellt. Die Ereignisse und ihre Rezeption werfen Fragen auf, die über den Einzelfall hinausgehen. Wir geben an dieser Stelle Einblicke in die Perspektiven aus der Praxis der Psychosozialen Zentren.
Die Bundesweite Arbeitsgemeinschaft der Psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer e. V. (BAfF) ist der Dachverband der Psychosozialen Zentren, Einrichtungen und Initiativen, die sich die psychosoziale und therapeutische Versorgung von Geflüchteten in Deutschland zur Aufgabe gemacht haben. mehr
51 Mitgliedszentren
25861 Klient*innen pro Jahr
Einzelfallbericht
Ich denke, ich bin tot. Im Moment ist es sehr kompliziert für mich. Ich bin verwirrt, ich bin gestresst, ich habe jeden Tag Albträume über meine Vergangenheit, über meine Situation auf der Flucht.
Gbati aus Togo
Ich habe sehr viel Angst gehabt, als ich die Fahrzeuge gehört habe. Und da bin ich ins Haus gegangen, und fünf Minuten später haben Panzer genau auf die Stelle geschossen, wo ich gerade eben stand. Alles draußen war zerstört, aber wir haben überlebt, weil wir den Keller hatten. Die Angst während des Angriffs kann man nicht mit Worten beschreiben.
Sajdat aus Tschetschenien
Wir lebten so, als wären wir ihre Gefangenen oder ihre Sklaven. Wo sollen wir hingehen, wenn wir keine Rechte haben, nicht leben können und verfolgt werden, entrechtet sind, was sollen wir denn machen?
Hussein aus Syrien
Wenn ich über diese Sachen, über meine Zukunft nachdenke, dann beginne ich zu weinen.
Francis aus Nigeria
Mein Name ist Alisha, 18 Jahre alt, und ich komme aus Afghanistan. Ich sollte jemanden heiraten, den ich nicht liebte und ich entschied mich, hierher zu kommen, mit dem, den ich liebe.
Alisha aus Afghanistan
Fachtag mit kurdischen Expert*innen: Psychosoziale Arbeit zwischen Repression und Exil
Im Rahmen eines internationalen Fachtags am 20.9. wollen wir uns über die Auswirkungen autoritärer Regierungsweisen auf die psychosoziale Arbeit austauschen. Am Beispiel politischer Gefangener in der Türkei beleuchten wir die Bedeutung von Repression und Exil für unsere Arbeit. Dabei richten wir auch einen Blick auf den Zusammenhang mit der europäischen Außen- und Innenpolitik und wie sich diese auf die Arbeit von Gesundheitspersonal in der Türkei und Deutschland auswirken.
Save-the-date: Begutachtung psychisch reaktiver Traumafolgen in aufenthaltsrechtlichen Verfahren bei Erwachsenen
Eine Fortbildung der Berliner Psychotherapeutenkammer in Kooperation mit dem Zentrum ÜBERLEBEN und der BAfF-Akademie – Flucht und psychosoziale Gesundheit Die Teilnahme an dieser Fortbildung befähigt zur Erstellung von Fachgutachten in aufenthaltsrechtlichen Antrags- und Klageverfahren gemäß den dafür entwickelten und von der Bundesärztekammer, der Psychotherapeutenkammer und der DeGPT anerkannten Standards. Nach Teilnahme an der Fortbildung und […]