Traumafolgen bei geflüchteten Kindern und Jugendlichen
Kinder und Jugendliche mit Fluchtbiografie werden oft schon sehr früh Zeug*innen von menschengemachter Gewalt oder erleben diese sogar als direkt gegen sie gerichtet. Sie erleben direkt oder indirekt Bedrohung, Gewalt, Verfolgung und Krieg, den Tod von Freund*innen und Familienangehörigen sowie Inhaftierungen, Misshandlungen und Folter in Gefängnissen.
Das häufigere Erleben von traumatisierenden Situationen wird durch eine Studie aus den Niederlanden deutlich, die zeigt, dass etwa 23 % der begleiteten Kinder körperlich misshandelt und etwa 8 % sexuell missbraucht werden, wohingegen 63 % der unbegleiteten Minderjährigen körperlich und 20 % sexuell misshandelt wurden (bei Jungen: 12 %, bei Mädchen: 39 %) (Bean, Derluyn, Eurelings-Bontekoe, Broekaert, & Spinhoven, 2007).
63 % der unbegleiteten Minderjährigen werden auf oder nach der Flucht körperlich misshandelt; 39 % der unbegleitet geflüchteten Mädchen sind von sexualisierter Gewalt betroffen.
Diese Erlebnisse können vielfältige und oft schlecht zuzuordnende Folgen für die psychische Gesundheit, die Entwicklung und das soziale Verhalten der Heranwachsenden haben. Studien zeigen, dass bei mehr als der Hälfte der geflüchteten Kindern in Deutschland psychologische Belastungssymptome vorliegen und 40 % der Kinder durch die Erlebnisse vor, während und nach der Flucht u. a. in der Schule, aber auch in zwischenmenschlichen Interaktionen deutlich eingeschränkt sind (Gavranidou, Niemiec, Magg, & Rosner, 2008).
Mehr als die Hälfte der geflüchteten Kinder in Deutschland ist psychisch belastet
Ergebnisse einer Umfrage des Bundesfachverbands Minderjährigkeit und Flucht BumF zeigen, dass nach Angaben von 57,9 % der befragten Fachkräfte die Jugendlichen oft bzw. sehr oft von Gewalt- und Missbrauchserfahrungen sprechen. Laut 59,6 % der Befragten stellen Erkrankungen und psychische Belastungen oft bzw. sehr oft eine Beeinträchtigung des Alltags der Kinder und Jugendlichen dar (Karpenstein & Klaus, 2019, S. 14). Auffällig ist, dass die Erfahrung von Rassismus in sämtlichen Lebensbereichen – im Bildungsbereich, im Asylverfahren, bei der Wohnungs- und Arbeitssuche und nicht zuletzt im Bereich der Gesundheitsversorgung – von vielen Fachkräften als relevante Alltagsbeeinträchtigung der Jugendlichen benannt wird (Karpenstein & Klaus, 2019, S. 18).
Prävalenzen
Doch nicht alle Kinder und Jugendliche, die traumatischen Situationen ausgesetzt waren, entwickeln auch eine Traumafolgestörung. Auch bei Kindern und Jugendlichen werden Prävalenzstudien durchgeführt, um Aussagen darüber treffen zu können, wie häufig psychische Erkrankungen bei minderjährigen Geflüchteten sind. Studien konnten zeigen, dass Prävalenzen für PTSD bei begleiteten und unbegleiteten Minderjährigen zwischen 14 und 60 % (Metzner, Reher, Kindler, & Pawils, 2016; Spallek et al., 2016) und für Depressionen zwischen 6 und etwa 36 % (Metzner et al., 2016) liegen. Die Prävalenzen bei Kindern und Jugendlichen mit Fluchterfahrungen sind im Vergleich zu Gleichaltrigen der Allgemeinbevölkerung deutlich erhöht. Kinder und Jugendliche in Deutschland haben nach repräsentativen Untersuchungen eine Prävalenz von 1,3 % für PTSD (Perkonigg, Kessler, Storz, & Wittchen, 2000) und eine Prävalenz von etwa 5 % für Depressionen (Ravens-Sieberer, Wille, Bettge, & Erhart, 2007).
Symptome
Traumatisierte Kinder und Jugendliche berichten oft über immer wiederkehrende, lebhafte Bilder und Geräusche des traumatischen Ereignisses, sie leiden häufig unter starken Angst- und Schlafstörungen, haben Albträume, zeigen Appetitstörungen, psychosomatische Symptome und oft starke Ängste (Fazel, Reed, Panter-Brick, & Stein, 2012). Es gibt aber auch Besonderheiten, in denen sie sich von Erwachsenen unterscheiden. Sie zeigen z. B. sogenannte „regressive Verhaltensweisen“, also Handlungen, die für deutlich jüngere Kinder typisch sind und über die das Kind sich eigentlich bereits hinausentwickelt hatte: Kinder sprechen vielleicht wieder eine eher kleinkindliche Sprache, nässen wieder ein, beherrschen plötzlich Fähigkeiten nicht mehr, die sie schon gut erlernt hatten. Ebenso kann es aber auch vorkommen, dass sich ein Kind ungewöhnlich „erwachsen“ zeigt.
Einfluss der Lebenssituation
In oder nach Belastungssituationen suchen Kinder und Jugendliche in der Regel ihre direkten Bezugspersonen auf. Doch oft haben auch diese Bezugspersonen, ihre Eltern, Verwandten oder Freund*innen, mit der prekären Lebenssituation, der Isolation und Unsicherheit und der damit einhergehenden Destabilisierung zu kämpfen. Manchmal sind sie auch im Herkunftsland verblieben oder es besteht aus bestimmten Gründen, die auch die Flucht bedingt haben kann, kein Kontakt mehr. Neben dem Bedürfnis nach sozialen Kontakten und familiärer Unterstützung treten selbstverständlich auch die für das Kindes- und Jugendalter typischen Konflikte, Entwicklungsaufgaben und Ablöseprozesse auf. Bei Jugendlichen mit Fluchterfahrungen kommt hinzu, dass es in der Vergangenheit oft zu einem plötzlichen und radikalen Zwang zur Autonomie kam, der individuell unterschiedlich bewältigt wurde und wird. Hinsichtlich der Betreuung besteht daher häufig einerseits der große Wunsch nach Selbstständigkeit, andererseits aber auch der Wunsch nach Verantwortungsabnahme, Unterstützung und Begleitung bei z. B. Behördenterminen.
Versorgungssituation in Deutschland
Die Versorgung von minderjährigen Geflüchteten, die traumatische Erfahrungen gemacht haben, erfolgt in Deutschland bisher v. a. in spezialisierten psychosozialen Behandlungszentren. In den Psychosozialen Zentren (PSZ) wird auf den besonderen Bedarf einzelfallorientiert eingegangen, durch eine Therapie bei Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut*innen, durch die Begleitung bei behördlichen und schulischen Angelegenheiten, bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz und in der Bewältigung des aufenthaltsrechtlichen Verfahrens. Dabei ist auch die Kooperation mit Jugendhilfeeinrichtungen, Schulen, Jugendämtern und den Eltern (bzw. bei unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen den Vormündern) ein essenzieller Bestandteil des Unterstützungsangebots.
Insgesamt sind etwa 16,4 % aller Klient*innen in den Psychosozialen Zentren minderjährig. Von ihnen sind etwa 76,7 % gemeinsam mit ihren Familien geflohen, rund 23,3 % sind als unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (umF) nach Deutschland gekommen (mehr dazu in den Versorgungsberichten der BAfF).
Aufnahmeregelungen in den PSZ
Weil die PSZ deutlich mehr Anfragen bekommen, als sie bedienen können, haben sie über die Jahre verschiedene Aufnahmepraktiken entwickelt. 2022 führten sieben von zehn Zentren eine Warteliste. Ein Drittel entschied – zumindest zeitweise –, keine Warteliste zu führen, sondern sofort zu bestimmen, ob Personen aufgenommen werden oder nicht. Auch temporäre Aufnahmestopps waren in einem Drittel der Zentren notwendig. Um trotz ihrer begrenzten Kapazitäten Klient*innen mit akuten Bedarfen unterstützen zu können, führte zudem ein Drittel der Zentren Krisensprechstunden durch für Personen, die (noch) keine Klientinnen sind.
Die Wartezeit auf einen Therapieplatz lag 2022 in den PSZ bei durchschnittlich 2,5 Monaten für ein Erstgespräch, um den weiteren Versorgungsprozess zu klären. Die durchschnittliche Wartezeit auf einen Therapieplatz in einem PSZ betrug 5,7 Monate. Somit warteten die PSZ-Klient*innen deutlich länger auf einen Therapietermin als Patient*innen der gesundheitlichen Regelversorgung (4 Monate; vgl. Bleckmann et al., 2022). In einzelnen Zentren betrug die durchschnittliche Wartezeit sogar zehn bis 21 Monate.
Es mangelt stark an psychosozialer Versorgung für Minderjährige
Dem Bedarf hilfesuchender Jugendlicher mit Fluchterfahrungen können die inzwischen 51 Psychosozialen Zentren (Stand 03/2025) nicht hinreichend nachkommen. Hinzu kommt, dass in den Psychosozialen Zentren auch meist nur die jungen Geflüchteten ankommen, die entweder eigenständig in der Lage sind, sich Hilfe zu suchen oder hinter denen engagierte Sozialarbeiter*innen oder Vormunde stehen. Die jungen Geflüchteten, die z. B. aufgrund ihrer psychischen Belastung nicht in der Lage sind, sich passende Hilfe zu suchen oder die Gruppe derer, die nicht das Glück engagierter Sozialarbeiter*innen und Vormunde haben, kommt gar nicht erst in den Zentren an, wobei der Bedarf bei dieser Gruppe als noch viel größer einzuschätzen ist.
Bei der Vermittlung in die Regelversorgung gibt es zu viele Hürden, da die niedergelassenen Therapeut*innen auf die besondere Situation der geflüchteten Klient*innen meist nicht vorbereitet sind. Es fehlt an asylrechtlicher Expertise und es gibt Probleme bei der Finanzierung, dem Finden von passenden Sprachmittler*innen, Vorbehalte bezüglich der Klient*innen, Unsicherheiten in der Kostenerstattung der Therapien etc. Diese Situation ist für viele Betroffene äußerst problematisch, zum einen aufgrund drohender Chronifizierungen, zum anderen aufgrund der negativen Auswirkungen auf die Therapiemotivation.
Wie lässt sich dieser Zustand ändern?
Es müssen passende Bedingungen und weitere sichere Orte geschaffen werden, die ein sicheres Leben nach Folter, Flucht und Vertreibung für Kinder und Jugendliche möglich machen. Eine frühzeitige und systematische Identifikation, gleichberechtigter Zugang zu den Angeboten des Gesundheitssystems sowie der Ausbau von Behandlungskapazitäten innerhalb und außerhalb der Psychosozialen Zentren müssen gesichert sein. Daneben muss die Ausrichtung der Behandlungen an den Bedarfen der jugendlichen Geflüchteten Ausgangs- und Zielpunkt der politischen Umgestaltungsprozesse sein.
Arbeitshilfe „Therapeutisches Arbeiten mit jungen geflüchteten Menschen“
Therapien für Kinder und Jugendliche nach Krieg, Verfolgung und Flucht sind eine besondere Herausforderung. Hinzu kommt, dass auch die Finanzierung nicht immer einfach ist, denn es gelten einige Besonderheiten.
Die Arbeitshilfe richtet sich an Fachkräfte in und außerhalb der Kinder- und Jugendhilfe, die mit unbegleiteten sowie begleiteten geflüchteten Kindern, Jugendlichen und jungen Volljährigen arbeiten.
zur Arbeitshilfe (2025)
Dokumentation der KiJu-Fachtagung 2024
Themen der Tagung waren die Hürden und Herausforderungen, denen geflüchtete Kinder und Jugendliche (und Menschen, die diese unterstützen,) in Deutschland begegnen, und wie mit diesen umgegangen werden kann. Darunter die gelingende Zusammenarbeit zwischen verschiedenen mit geflüchteten Kindern befassten Systemen, der Zugang zur Jugendhilfe, krank machende Bedingungen in den Aufnahmesystemen, digitale Angebote, Ansätze der therapeutischen und der Sozialen Arbeit und mögliche Antworten auf strukturelle Machtungleichheiten.
Schriftliche Dokumentation
Videodokumentation (YouTube-Playlist)
Versorgungsbericht 2024 mit KiJu-Schwerpunkt
25.861 Menschen wurden im Jahr 2022 in den damals 48 Psychosozialen Zentren, die sich im Dachverband BAfF organisieren, unterstützt. Die Leistungen der Zentren orientieren sich an den Bedarfen der Klient*innen und umfassen Psychotherapie, Soziale Arbeit, Rechtsberatung und teilweise medizinische Unterstützung. Da der psychosoziale Bedarf bei geflüchteten Kindern und Jugendlichen besonders hoch ist, bietet etwa die Hälfte der Zentren spezialisierte Angebote für sie an. Diesen Arbeitsbereich fokussiert der Versorgungsbericht 2024 besonders.
Vorbild Ukraine? – Hilfesysteme der Zukunft. Handlungsbedarfe in der psychosozialen Versorgung von geflüchteten Kindern und Jugendlichen
Unsere Lernerfahrungen aus der aktuellen Aufnahmesituation sowie die Transfer- und übergeordneten Gestaltungspotenziale für politisches Handeln finden sich in unserer Abschlusspublikation (2023).
Recherche zu psychosozialen Folgen von Sammelunterkünften für geflüchtete Kinder
Durch die Isolation von Familien auf engstem Raum, die Fremdbestimmung und die massive Unterversorgung psychisch erkrankter Personen bestehen besorgniserregende Konsequenzen für den Gesundheitszustand und das Kindeswohl.
Bewohner*innen schilderten eindrücklich, wie sehr sie darunter litten, dass es für ihre Kinder keine sicheren Rückzugsräume und keine Ruhe zum Lernen oder zum Spielen gibt. Angst und bedrohliche Situationen gehörten in großen Massenunterkünften zum Alltag.
zur Publikation (2020)
Toolbox Trauma-Was tun im Notfall?
Die Toolbox bietet erste Orientierung, Übungen und Hinweise zum Themenbereich Trauma. Sie richtet sich an Ersthelfer*innen und Fachpersonen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in herausfordernden Situationen. Sie wurde von REFUGIO Thüringen entwickelt. Link zur Toolbox
TRAKS Fragebogen zur Früherkennung
Die mehrsprachigen Fragebögen „TRAKS– „Früherkennung, Stabilisierung, Therapie: trauma- und kultursensibel für junge Geflüchtete“ wurden entwickelt von PSZ Düsseldorf e. V., refugio thüringen e.V. und Frau Dr. Nitschke- Janssen aus Hamburg. Der Fragebogen setzt sich aus zehn Fragen zusammen, die mit „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden können und auch die Dauer der Symptomatik mit erfassen. Der Fragebogen kann im Rahmen der Beratung und Erstegespräche mit Eltern oder Bezugspersonen durchgeführt werden und gibt Anhaltspunkte für die weitere Behandlung/Vermittlung in Versorgungsangebote.
TRAKS-Fragebogen Arabisch; TRAKS-Fragebogen Deutsch; TRAKS-Fragebogen Englisch; TRAKS-Fragebogen Farsi; TRAKS-Fragebogen Französisch; TRAKS-Fragebogen Russisch; TRAKS-Fragebogen Ukrainisch
Kein Ort für Kinder – Zur Lebenssituation von minderjährigen Geflüchteten in Aufnahmeeinrichtungen
Die terre-des-hommes-Recherche skizziert die Entwicklung der Aufnahmebedingungen und ihre Auswirkungen auf Kinder seit dem Jahr 2015.
Dabei wird die bisherige Fokussierung der öffentlichen Debatte und Kritik an den AnkER-Einrichtungen in Bayern durch den Blick auf die Bundesländer Baden-Württemberg, Brandenburg und Sachsen erweitert.
zur Publikation (2020)
Kostenloses E-Learning-Programm
für Lehr- und sozialpädagogische Fachkräfte, die mit geflüchteten, traumatisierten Kindern und Jugendlichen arbeiten: trauma-sensibel.de
Ein gemeinsames Projekt von BAfF, BumF und Augeo-Foundation, gefördert von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), terre des hommes Deutschland und der Freudenberg-Stiftung.
Arbeitshilfe: Das Asylverfahren bei unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen
Soll ein Asylantrag gestellt werden? Gibt es Alternativen im Aufenthaltsrecht? Was muss bei einem Asylantrag für unbegleitete Minderjährige aus sogenannten sicheren Herkunftsländern beachtet werden? Und welche Auswirkungen gibt es bei einer Vormundschaftsbestellung über das 18. Lebensjahr hinaus?
Auf diese und viele weitere Fragen speziell für Jugendämter, Vormund*innen und Betreuer*innen geht die Arbeitshilfe vom Flüchtlingsrat Thüringen und dem BumF ein.
zur Arbeitshilfe (2019)
Arbeitshilfe: Abschiebung und (unbegleitete) junge Geflüchtete
Abschiebungen von unbegleiteten Minderjährigen sind nicht per se rechtswidrig. Aber die Anforderungen an die Vollziehung durch die Behörden sind hoch und in vielen Fällen kaum zu erfüllen. Elementar ist es bei der Betreuung und Unterstützung von unbegleiteten Minderjährigen, die Anforderungen und Rechte zu kennen, die für Betroffene bei einer (drohenden) Abschiebung gelten.
Gemeinsam mit Rechtsanwalt Dr. Jonathan Leuschner und Nerea González Méndez de Vigo vom BumF hat die BAfF die Arbeitshilfe „Abschiebung und (unbegleitete) junge Geflüchtete – Rechtlicher Rahmen und Handlungsoptionen der Kinder- und Jugendhilfe“ (2018) erstellt.
Artikel im sozialmagazin: „Trauma und Traumasensibilität in der Arbeit mit jungen Geflüchteten“

Zusammen mit Johanna Karpenstein vom BumF hat die BAfF einen Beitrag verfasst, der die rechtlichen, gesellschaftlichen und versorgungspolitischen Rahmenbedingungen der Unterstützung junger Geflüchteter aufzeigt. Die Autor*innen plädieren für eine parteiliche und fachkompetente Soziale Arbeit sowie die Ablehnung von Versorgungsstrukturen zweiter Klasse durch vermeintlich innovative psychosoziale Angebote.
Der Artikel oder auch die gesamte Ausgabe „Trauma“ (2020) des sozialmagazins kann hier bestellt werden.
Artikel: „Wer ist hier schutzbedürftig?! Junge Geflüchtete zwischen Selbstbestimmung, Trauma und Sicherheitsdiskurs in der psychosozialen Versorgung“
Der Artikel der BAfF-Referent*innen Leo Teigler und Lea Flory wirft einen kritischen Blick auf die Versorgung von traumatisierten jungen Geflüchteten, skizziert alte und neue Ansätze der Versorgung und analysiert vor allem den Trend „innovativer“ psychotherapeutischer Interventionen.
Der Artikel und auch die gesamte Ausgabe „Jetzt erst recht! Geflüchtete in der Jugendhilfe“ des Forums Erziehungshilfen kann hier bestellt werden.
„Zwischen Barrieren, Träumen und Selbstorganisation. Erfahrungen junger Geflüchteter“ (Autor*innenkollektiv Jugendliche ohne Grenzen)
Anfang 2018 wurde das Autor*innenkollektiv gefragt, ob sie in der Buchreihe „Fluchtaspekte“ direkt zu Wort kommen wollen. Da normalerweise über junge Geflüchtete geschrieben wird, sie aber selten federführend den Prozess gestalten, haben sie dieses Buch geschrieben. In Workshops sprachen sie über verschiedene Themen wie Schule, Therapie, Empowerment und Selbstorganisation, haben sich über ihre Lebensgeschichten und Erfahrungen – gute wie schlechte – ausgetauscht. Die Erzählungen sind als Buch veröffentlicht worden.
Mehr Informationen zu Jugendliche ohne Grenzen (JOG).
Das Buch kann hier bestellt werden.
Quellen und weitere Fachliteratur
Karato, Y., & Flory, L. (2024). Flucht & Gewalt. Psychosozialer Versorgungsbericht 2024. Berlin: BAfF e. V.
Bean, T., Derluyn, I., Eurelings-Bontekoe, E., Broekaert, E., & Spinhoven, P. (2007). Comparing psychological distress, traumatic stress reactions, and experiences of unaccompanied refugee minors with experiences of adolescents accompanied by parents. The Journal of Nervous and Mental Disease, 195(4), 288–297.
https://doi.org/10.1097/01.nmd.0000243751.49499.93
Fazel, M., Reed, R. V., Panter-Brick, C., & Stein, A. (2012). Mental health of displaced and refugee children resettled in high-income countries: risk and protective factors. The Lancet, 379(9812), 266–282.
https://doi.org/10.1016/S0140-6736(11)60051-2
Gavranidou, M., Niemiec, B., Magg, B., & Rosner, R. (2008). Traumatische Erfahrungen, aktuelle Lebensbedingungen im Exil und psychische Belastung junger Flüchtlinge. Kindheit und Entwicklung, 17(4), 224–231.
https://doi.org/10.1026/0942-5403.17.4.224
Karpenstein, J., & Klaus, T. (2019). Die Situation unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge in Deutschland. Abgerufen von der BumF-Webseite: https://b-umf.de/src/wp-content/uploads/2019/05/2019_05_20_auswertung-bumf-online-umfrage-2018.pdf
Metzner, D.-P. F., Reher, C., Kindler, H., & Pawils, S. (2016). Psychotherapeutische Versorgung von begleiteten und unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen und Asylbewerbern mit Traumafolgestörungen in Deutschland. Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz, 1–10.
https://doi.org/10.1007/s00103-016-2340-9
Perkonigg, A., Kessler, R. C., Storz, S., & Wittchen, H.-U. (2000). Traumatic events and post-traumatic stress disorder in the community: prevalence,risk factors and comorbidity. Acta Psychiatrica Scandinavica, 101(1), 46–59.
https://doi.org/10.1034/j.1600-0447.2000.101001046.x
Ravens-Sieberer, U., Wille, N., Bettge, S., & Erhart, M. (2007). Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz, 50(5–6), 871–878.
https://doi.org/10.1007/s00103-007-0250-6
Spallek, J., Tempes, J., Ricksgers, H., Marquardt, L., Prüfer-Krämer, L., & Krämer, A. (2016). Gesundheitliche Situation und Versorgung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge – eine Näherung anhand qualitativer und quantitativer Forschung in der Stadt Bielefeld. Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz, 59(5), 636–641.
https://doi.org/10.1007/s00103-016-2339-2