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Belastungsfaktoren nach der Flucht

Der Einfluss von sozialen Determinanten auf die psychische Gesundheit wird im Kontext von Flucht und Migration in mehreren Studien beschrieben (Böttche et al., 2016; Hynie, 2018; Walther et al., 2019). Je mehr Belastungsfaktoren durch die Lebensbedingungen im Ankunftsland (auch: Post- migrationsstressoren) zusammenkommen, desto höher ist das Risiko, Symptome einer psychischen Erkrankung zu entwickeln (Bogic et al., 2015).

Postmigrationsstressoren bestehen für alle Geflüchtete, die in Deutschland ankommen. Menschen mit Traumafolgestörungen haben jedoch weniger Kapazitäten mit diesen zusätzlichen Stressoren umzugehen. Das gilt besonders, wenn sie unter Bedingungen leben, die sie auch nach der Ankunft in Deutschland nicht vor weiteren Gewalterfahrungen schützen. Die ständige Wachsamkeit, die es braucht, um möglichen „Triggern“ aus dem Weg zu gehen, ist anstrengend und Betroffene ziehen sich häufig zurück, um sich zu schützen.

Wenn jedoch genügend Ressourcen, Unterstützung und Möglichkeiten vorhanden sind, kann es auch schwer traumatisierten Personen mit der Zeit gelingen, neue Perspektiven und Ziele zu sehen, sich persönlich positiv zu entwickeln und am Ende „stärker und weiser” zu sein (Hantke et al., 2012), was auch als Posttraumatisches Wachstum beschrieben wird (Tedeschi & Calhoun, 2004). Es ist möglich diese Entwicklung zu unterstützen, indem die (noch) vorhandenen Ressourcen der Betroffenen gefördert werden. Zu einer sinnvollen Unterstützung gehören auch angemessene Lebens- und Versorgungsbedingungen sowie die gesellschaftliche Anerkennung von Trauma und Gewalt (Stauffer, 2015).

Im Folgenden werden einige der häufigsten Belastungsfaktoren herausgegriffen und in ihrem Einfluss auf die psychische Gesundheit von Geflüchteten beschrieben.

Belastungsfaktoren nach der Flucht. © BAfF e.V.

Wohnsituation

In Sammelunterkünften kommen meist alle aus der Forschung bekannten Risikofaktoren zusammen: Ruhestörungen und Bedrohungssituationen, fehlende Rückzugsräume, die isolierte Lage der Unterkunft, der fehlende Zugang zu Arbeit, Schule und zur Gesundheitsversorgung (Baron et al., 2020; Deutsches Institut für Menschenrechte, 2017; González Méndez de Vigo et al., 2020; Hess et al., 2018). Geflüchtete, die in Sammelunterkünften untergebracht werden, leiden häufiger unter psychischen Erkrankungen (Porter & Haslam, 2005), zeigen ein höheres Belastungsniveau und eine geringere Lebenszufriedenheit (Walther et al., 2019) als Personengruppen, die dauerhaft in privaten Wohnungen leben.

„Das Leben in der Unterkunft, das Leben eines Asylsuchenden im Heim ist ein Dasein, bei dem ein Unbekannter vor langer Zeit die Pausentaste gedrückt hat.“

Takou Ndie: Die Suchenden, Unrast Verlag, 2018, S. 126

Für viele Geflüchtete schreiben sich diese Belastungserfahrungen in Camps und Massenunterkünften über viele Jahre und von Station zu Station fort. Die fehlende Kontrolle über das aktuelle und zukünftige Leben und die Passivität des Lebens in Lagern verstärkt häufig Gefühle von Sinnlosigkeit und Ohnmacht (Bjertrup et al., 2018). Insbesondere Familien schildern in Befragungen oft eindrücklich, wie sehr sie darunter leiden, dass es für ihre Kinder keine sicheren Rückzugsräume, keine Orte der Ruhe zum Lernen oder zum Spielen gebe (Baron et al., 2020).

„Niemand kann hier gut schlafen, es ist im- mer laut nachts, überall redet jemand oder läuft herum oder Kinder schreien die ganze Nacht. “

Mutter von 3 Kindern aus Afghanistan

Angst und bedrohliche Situationen gehören in großen Massenunterkünften meist zum Alltag und auch Eltern sind häufig nur begrenzt in der Lage, ihre Kinder vor diesen Situationen zu schützen. Nächtliche Ruhestörungen durch Zimmerkontrollen, Razzien und Abschiebungen stören häufig nicht nur den Schlaf, sondern signalisieren Bewohner*innen und ihren Kindern oft, dass sie sich weiterhin in einer Bedrohungssituation befinden.

„Die Hausordnung sieht regelmäßige (nächtliche) Zimmerkontrollen durch den Sozialdienst zusammen mit der Security vor. Auch Kinder wachen dadurch natür- lich auf und haben Angst – vor allem, wenn auch ihre Eltern ihnen nicht erklären kön- nen, was gerade passiert.“

Berater in der Flüchtlingssozialarbeit

Häufig verstärken sich durch die schlechten Bedingungen in Massenunterkünften Symptome wie Schlafstörungen, Angst und Übererregung. Doch auch für Menschen, die zuvor nicht unter psychischen Beschwerden gelitten haben, kann die Unterbringungssituation so belastend sein, dass sie zum Auslöser für Symptome einer psychischen Erkrankung wird (Baron et al., 2020; Refugio München, 2019).

Mehr Informationen:

Die BAfF e. V. hat eine Recherche zu Belastungsfak- toren durch die Form der Unterbringung in Sam- melunterkünften für junge Geflüchtete „Living in a box. Psychosozialen Folgen des Lebens in Sammel- unterkünften für geflüchtete Kinder“ durchgeführt. Diese findet sich unter: http://www.baff-zentren. org/wp-content/uploads/2020/05/BAfF_Living-in-a- box_Kinder-in-Ankerzentren.pdf

Prozess des Asylverfahrens

Ein weiterer großer Einflussfaktor auf die psychische Gesundheit ist die Unsicherheit und die Zeit des Wartens während des Asylverfahrens (Kleinert et al., 2019; Laban et al., 2004). Eine befristete Aufenthaltsgenehmigung ist signifikant mit einer höheren Belastung bzw. Wahrscheinlichkeit für PTBS, Depressionen und Angststörungen assoziiert (Momartin et al., 2006; Steel et al., 2011).

„Auch ich lebe jeden Tag mit der Angst, verharre in Erwartung, wie der Beamte entscheidet, der meine Akte herausgreifen und bearbeiten wird. Nichts ist sicher, alles befindet sich in der Schwebe, läuft in Zeit- lupe ab, alles kann passieren.“

Takou Ndie: Die Suchenden, Unrast Verlag, 2018, S. 12

Eine neuere Studie (Winkler et al., 2019) zeigt, dass nicht nur die psychische Symptombelastung selbst signifikant mit der rechtlichen Aufenthaltssituation zusammenhängt. Besonders belastete Personen nahmen auch ihre Rechte im Asylverfahren, integrationsfördernde Maßnahmen und Hilfsangebote weniger häufig wahr. So befanden sich in dieser Untersuchung z. B. lediglich 11,6 % der Asylsuchenden mit krankheitswertiger psychischer Symptomatik in psychiatrischer Behandlung.

Nicht nur die Unsicherheit und das lange Warten auf die Anhörung oder den Bescheid, auch der Termin der Anhörung beim BAMF ist einer der Postmigrationsstressoren für Geflüchtete (Schock et al., 2015). Vor allem für traumatisierte Asylbewerber*innen ist diese Situation hoch belastend, da sie hier – vielleicht zum ersten Mal – über ihre Erlebnisse sprechen (sollen), was Formen des Wiedererlebens (wie Flashbacks, Intrusionen oder Albträume) nach sich ziehen und die Symptome verstärken kann (Schock et al., 2015; Steel et al., 2011). Oft werden psychische oder körperliche Einschränkungen oder Gewalterfahrungen (z. B. Betroffenheit von Menschenhandel, Folter oder sexuelle Orientierung) auch aus Angst vor aufenthaltsrechtlichen Nachteilen nicht geäußert (Czelinkski et al., 2017; Ottersbach & Wiedemann, 2017; Schouler-Ocak & Kurmeyer, 2017).

Soziale Isolation

Soziale Unterstützung ist ein wichtiger Schutzfaktor gegen die Entwicklung bzw. die Zuspitzung psychischer Erkrankungen (Flatten et al., 2011; A. Maercker et al., 2017). In einer Befragung, die das Sozio-oekonomische Panel (SOEP), das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und das Forschungszentrum des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FZ) gemeinsam durchgeführt haben, zeigte sich, dass lediglich 39 % der Schutzsuchenden in Deutschland am selben Ort wie ihre Kernfamilie leben. Bei 12 % der Befragten lebt die gesamte Familie im Ausland, 26 % haben eine*n Ehepartner*in im Ausland, und 23 % mindestens ein minderjähriges Kind (Löbel, 2020). Somit ist bei einer Vielzahl der ankommenden Personen das soziale Netzwerk nicht vor Ort, was sich negativ auf den Gesundheitszustand von Schutzsuchenden auswirken kann (Georgiadou et al., 2020; Löbel, 2020; Miller et al., 2017). Falls Freund*innen und Familie weiterhin im Herkunftsland oder auf der Flucht sind, werden Krieg, Verfolgung und weitere Menschenrechtsverletzungen auch weiterhin miterlebt.

Neben Familie und Freund*innen kann sich auch die Unterstützung durch Ehrenamtliche und der Aufbau von Netzwerken im Ankunftsland positiv auf die psychische Gesundheit auswirken. Berichte aus der Praxis als auch Studien zeigen jedoch den Rückgang in der ehrenamtlichen Unterstützung von Geflüchteten in den vergangenen Jahren: Während 2015 noch mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung Geflüchtete ehrenamtlich unterstützt hat, sind es 2017 nur noch 19 Prozent (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, 2017). Auch die Art der ehrenamtlichen Unterstüt- zung für Geflüchtete hat sich mit der Zeit verändert. Im Sommer 2015 und in den darauffolgenden Monaten musste man sich zunächst vor allem um die grundlegende Versorgung kümmern. Der Bedarf hat sich seitdem geändert, es geht nun vielmehr um Unterstützung bei Asyl- und Klageverfahren und bei der Beschaffung von Arbeit und Wohnung.

Besondere Relevanz erhält soziale Anbindung für diejenigen Geflüchteten, die isoliert und fernab von der gesellschaftlichen Infrastruktur in Massenunterkünften leben. Oft sind Bewohner*innen stark durch die Einsamkeit und Trostlosigkeit ihrer Umgebung belastet und haben kaum Zugang zu Beratungs- und Freizeitangeboten.

„Die Frauen vereinsamen da total. Und wenn die dann auch noch pubertierende Kinder haben… Jüngere Kinder können sich die Zeit beim Fußballspielen vertrei- ben. Dafür gibt es ja viel Platz.“

Psychotherapeutin über die Wohnsituation ihrer Klient*innen

Diskriminierungserfahrungen

Ob Rostock in den 1990er Jahren, die Morde des Nationalsozialistischen Untergrund (NSU), die Anschläge in Halle und Hanau in der jüngeren Vergangenheit – der Rassismus und Rechtsradikalismus in Deutschland zeigt sich immer wieder in Form von brutalsten Gewalttaten gegen Geflüchtete und andere von Rassismus und Antisemitismus betroffene Menschen. Der strukturelle Rassismus in europäischen und deutschen Institutionen, der häufige Alltagsrassismus und eine spezifische Feindlichkeit gegenüber Geflüchteten begleiten Menschen mit Fluchterfahrung ständig.

„Meine Interpretation ist, dass es manchmal Menschen gibt, die Rechte haben, aber andere, die ihnen diese Rechte verweigern. Und das könnte Rassismus sein.”

Klient der Psychosozialen Zentren

Die Hoffnung auf ein Leben in Sicherheit wird unter diesen Umständen schnell erschüttert. Geflüchtete machen komplizierte Erfahrungen in Deutschland, denn der Diskriminierung steht ein teilweise sehr aktives Hilfesystem gegenüber oder sie findet sogar in den Hilfesystemen statt. Diese gewaltvollen und teilweise widersprüchlichen Erfahrungen in einer ohnehin vulnerablen Situation wirken sich negativ auf die psychische Gesundheit aus (Bryant-Davis & Ocampo, 2016; Carter, 2007; Szaflarski & Bauldry, 2019).

„Eigentlich wollte ich nicht so gerne zu einem männlichen Gynäkologen, weil ich ja Muslima bin, aber ich bin dann zweimal hingegangen, weil ich Schmerzen hatte und da hat seine Krankenschwester angefangen mich zu befragen: „Warum sind Sie überhaupt hierhergekommen? Ihr glaubt wohl, ihr hättet Probleme, aber wir haben auch Probleme.“ Und das war für mich als Asylbewerberin, das hat mich sehr befangen gemacht. Ja, also ich habe mich da erniedrigt gefühlt. Ich habe mich gefühlt wie jemand, der auf Kosten anderer lebt. Weil ich ja auch immer gearbeitet hatte und nie Unterstützung bekommen habe.”

Klientin der Psychosozialen Zentren
Außenansicht eines Ankerzentrums. © BAfF e.V.

Die gesellschaftlichen Ausschlüsse und Belastungen werden in der Regel noch größer, wenn Menschen von Mehrfachdiskriminierung betroffen sind. Wenn eine Person also zusätzlich zu der Fluchterfahrung von einer oder mehreren weiteren Diskriminierungsformen (z. B. Islamfeindlichkeit, Antisemitismus, Ableismus – gegen Menschen mit Behinderung – Feindlichkeit gegen Frauen und LSBTIQ, usw.) betroffen ist, addieren sich diese Erfahrungen nicht einfach, sondern ergeben eine eigene, spezifische Form der Diskriminierung. Diese intersektionalen Effekte bedürfen einer besonderen Beachtung in der Analyse und Verbesserung der Versorgungssituation (vgl. z. B. Amirpur, 2020; Constantine, 2002; Keskinkilic, 2018).

Geschützte Räume des Empowerments und der Selbstorganisation können es Betroffenen untereinander möglich machen, die eigene eventuelle Sprachlosigkeit zu überwinden, Erfahrungen sowie Widerstandsgeschichte und -zukunft, Wut und Trauer zu teilen und die eigene Geschichte als Mehrheitserfahrung zu erleben (Benbrahim, 2017; Flory et al., 2020).

Die mehrheitlich weißen Hilfesysteme können sich nicht nur der Diskriminierungserfahrungen annehmen und individuell als auch auf politischer Ebene solidarisch agieren, sondern auch den Rassismus im eigenen Denken und den jeweiligen Strukturen benennen, reflektieren und abbauen (Teigler & Krebs, 2020).

Eingeschränkter Zugang zum Gesundheitssystem

Ein weiterer Belastungsfaktor ist der eingeschränkte Zugang Geflüchteter zu gesundheitlichen Leistungen in Deutschland. Im Vergleich zu Daten der deutschen Bevölkerung berichten Schutzsuchende einen schlechteren Gesundheitszustand, aber gleichzeitig eine niedrigere Inanspruchnahme des Gesundheitssystems (Biddle et al., 2019). Eine Auswahl der in Studien (Baron, 2013; Bozorgmehr et al., 2015; Gewalt et al., 2019; Göpffarth & Bauhoff, 2017; Jankovic et al., 2011; Razum, Saß, et al., 2016; Schneider et al., 2015; Schröder et al., 2018) benannten Hindernisse beim Zugang zu bedarfsgerechten Versorgungsangeboten sind:

  • Sprach- und Kommunikationsbarrieren
  • verzögerte oder fehlende Kostenübernahmen für Sprachmittlung
  • Diskriminierung, bürokratische Hürden und erhöhte Kosten durch die Praxis der Krankenscheine in vielen Bundesländern
  • Diskriminierungserfahrungen in der Regelversorgung
  • geringe Bereitschaft von Ärzt*innen der Regelversorgung sich mit Abrechnungsmodalitäten auseinander zu setzen
  • geringe Vernetzung von Ärzt*innen und z. B. Beratungsstellen und Rechtsanwält*innen
  • eingeschränkte Versorgungskapazitäten & lange Wartezeiten
  • Unterbrechung diagnostischer und therapeutischer Prozesse durch (asylrechtlich bedingte) Neuzuweisungen und Wohnortwechsel
  • eingeschränkte Erreichbarkeit durch die strukturelle Kontrolle der Autonomie in Unterkünften, die isolierte Wohnsituation sowie verzögerte oder fehlende Kostenübernahmen für Fahrtkosten
  • Informations- und Wissensdefizite über eigene Ansprüche und das deutsche Gesundheitssystem

Diese Hindernisse haben deutliche Auswirkungen sowohl auf die Gesundheit der Betroffenen als auch auf die Frage, inwieweit sie eine Behandlung in Anspruch nehmen (können). So konnte eine Studie in Baden-Württemberg zeigen, dass ca. 30 % der Be- darfe an allgemeinmedizinischer und fachärztlicher Versorgung von Geflüchteten in Gemeinschafts- unterkünften nicht durch das Gesundheitssystem abgedeckt werden (Biddle, Menold, et al., 2019). Dies deckt sich mit den Daten, die das wissenschaftliche Institut der AOK zur Gesundheit erhoben hat (Schröder et al., 2018): 27 % der chronisch erkrankten Geflüchteten, die das Institut befragt hat, ga- ben an, dass sie in den letzten sechs Monaten bei Ärzt*innen waren, aber nicht behandelt wurden. Der Zugangsweg wird von Betroffenen als hürdenreich und entmündigend wahrgenommen. Betroffene resignieren zunehmend, wenn ihr Bemühen wiederholt ins Leere läuft (Spura et al., 2017). Es kommt darüber hinaus zu Fehldiagnosen bzw. Fehlmedikation durch fehlende Sprachmittlung (Schou- ler-Ocak & Kurmeyer, 2017), zu vermehrten Krankenhausbehandlungen (Göpffarth & Bauhoff, 2017) und zu Chronifizierungen von Erkrankungen durch Nicht-Erkennen oder Nicht-Behandlung der Krankheit (Bundespsychotherapeutenkammer, 2015). Diese problematischen Konsequenzen und die entsprechenden Folgekosten wären vermeidbar, wenn psychosoziale Beschwerden bei Geflüchteten frühzeitig identifiziert würden (Biddle, Menold, et al., 2019).

Dieser Text ist zuerst erschienen im 6. Versorgungsbericht der BAfF e.V.