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Vorbild Ukraine? Hilfesysteme der Zukunft

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat zu einer großen Fluchtbewegung geführt, unter den Schutzsuchenden sind auch viele Kinder und Jugendliche. Das Projekt „Vorbild Ukraine? Hilfesysteme der Zukunft“ befasst sich mit der aktuellen Aufnahmesituation, den Herausforderungen und Chancen für das Hilfesystem sowie der psychosozialen Unterstützung, Schutz vor sexueller Ausbeutung und Beratung zu jugendhilfe- und ausländerrechtlichen Fragen.

Laufzeit: 01.07.2022 bis 30.06.2023


Viele Kinder und Jugendliche waren und sind schweren psychischen Belastungen ausgesetzt. Sie haben Bombenangriffe, extreme Anspannung und Stress auf der Flucht erlebt, vermissen ihr Zuhause, müssen sich in der Fremde zurechtfinden, sorgen sich um Angehörige, die zurückgeblieben sind und wissen nicht, ob und wann sie selbst zurückkönnen oder müssen. Besonders bei unbegleiteten geflüchteten Kindern und Jugendliche ist außerdem das Risiko hoch, von Menschenhandel zum Zwecke der Ausbeutung betroffen zu sein.

In Deutschland gibt es nach wie vor nicht genügend Angebote, die Kinder und Jugendliche in dieser Situation auffangen und unterstützen. Psychosoziale und psychotherapeutische Strukturen waren auch schon zuvor bürokratisch schlecht zugänglich und nicht in ausreichendem Maß verfügbar.

Auch wenn die Situation besonders ist, zeigen sich viele Schwierigkeiten im Hilfesystem, die nicht neu sind.

Aus diesem Grund sollen Standards und Handlungsempfehlungen entwickelt werden, mit denen auf zukünftige Flucht- und Migrationsbewegungen reagiert werden kann. Dazu sollen Vertreter*innen aus dem Hilfesystem, der Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft in die Entwicklung der Standards und Handlungsempfehlungen miteinbezogen werden.

Konkrete Handlungsfelder sind:

  • Bereitstellung der Information zu den Rechtsansprüchen von Kindern und Jugendlichen und dazugehörige Beratung
  • Entwicklung von Standards und Handlungsempfehlungen
  • Fachveranstaltungen
  • Publikationen
  • Herausgabe von Informationsmaterial/Arbeitshilfen
  • Fortbildungen/ Online-Fachveranstaltungen für Fachkräfte zu aktuellen Themen wie: aufenthalts-, jugendhilfe- und sozialrechtliche Fragen, Kindesschutz, sexuelle Ausbeutung, Menschen/Kinderhandel, psychosoziale Unterstützung
  • Netzwerkarbeit
  • parlamentarische Formate.

Projektpartner*innen: Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge e.V., ECPAT Deutschland e. V. – Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung und terre des hommes.

Projektförderung: Das Projekt wird durch Mittel von terre des hommes Deutschland e.V. finanziert.