Das Projekt “Good Practice in Torture Care“ wurde im Zeitraum von September 2008 bis Ende Februar 2009 in Kooperation mit den fünf Projektpartnern „XENION psychosoziale Hilfen für politisch Verfolgte e.V.“ aus Deutschland, „Fundatia ICAR“ aus Rumänien, „EQUATOR Foundation“ aus der Niederlande, „Zebra – Interkulturelles Beratungs- und Therapiezentrum“ aus Österreich und der „Association PRIMO LEVI“ aus Frankreich durchgeführt.
Das Projekt verfolgte das Ziel, Good Practice in der Arbeit mit Flüchtlingen und Folteropfern auf europäischer Ebene zu fördern und zu vereinheitlichen, um u.a. Bewertungs-, Entscheidungs- und Behandlungsprozesse in der täglichen Arbeit mit dieser Zielgruppe zu erleichtern.
Mit diesem Ziel wurden zunächst Kontakte und Netzwerke zwischen ExpertInnen, die in Europa innerhalb dieses Handlungsfeldes arbeiten, geknüpft und gefestigt, um auf Grundlage der geteilten Expertise, allgemeingültige Richtlinien im Hinblick auf Good Practice erarbeiten und formulieren zu können.
In verschiedenen Arbeitsschritten wurden die am Projekt beteiligten in sehr unterschiedlichen Regionen Europas beheimateten Institutionen evaluiert. Es wurde eine umfangreiche Datenbank bezüglich der Dokumentation, der Behandlung, der Weiterbildung der MitarbeiterInnen sowie des Lobbying errichtet. Weitergehend wurden Kriterien und Empfehlungen zur Bewertung von Good Practice in diesem Bereich formuliert, publiziert und verbreitet.
Wissenschaftlich begleitet wurde das Projekt von zwei Experten mit unterschiedlichen Funktionen: Dr. David Becker von der FU Berlin begleitete den Prozess inhaltlich, während Dr. Brandon Hamber von der Universität Ulster/Irland als externer Begutachter für die Endevaluation des Projektes zuständig war.
Publikation:
Um die Projektergebnisse in Form von Beispielen guter Praxis in der Behandlung und Rehabilitation von Folterüberlebenden auch der breiten Fachöffentlichkeit zugänglich zu machen, haben wir im November 2010 unsere Publikation „Good Practice in Torture Care“ herausgegeben.
Diese stellt auf Grundlage der Selbstevaluationen und kritischen Reflexionen der Praxis innerhalb der fünf europäischen Behandlungszentren die häufigsten Probleme in der Arbeit mit Flüchtlingen und Folteropfern dar und präsentiert beispielhaft die im Projekt entwickelten Empfehlungen für gute Praxis.
Sie gewährt Einblicke in die Vielfalt der verfolgten Behandlungsansätze und –methoden und schafft damit die Basis für den Transfer und die nachhaltige Nutzung der Ergebnisse und Instrumente in das Europäische Netzwerk der Behandlungszentren für Folteropfer.
Sie können die Publikation hier bestellen.
Dieses Projekt wurde gefördert durch den Europäischen Fluchtlingsfond: