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Struggling for Justice. The Work of Human Rights Defenders in the North Caucasus

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Beschreibung

Wie gestaltet sich die Arbeit von Menschenrechtsverteidiger*innen in Kriegs- und Krisengebieten? Was sind die besonderen Herausforderungen, die ihnen in ihrer Arbeit begegnen? Und wie wirkt sich diese Arbeit auf Menschen aus, die in denselben Kriegen und in ähnlichen Situationen Angehörige und Freund*innen verloren haben, wie die Menschen, denen sie helfen wollen?

Die Publikation „Struggling for Justice. The work of Human Rights Defenders in the North Caucasus“ befasst sich mit der Arbeitsrealität von Fachleuten aus dem Nordkaukasus, die mit Überlebenden von Menschenrechtsverletzungen zusammenarbeiten – darunter Psycholog*innen, Sozialarbeiter*innen, Anwält*innen und Aktivist*innen.

Menschen, die sich im Nordkaukasus beruflich dafür einsetzen, Menschenrechtsverletzungen zu identifizieren und zu dokumentieren, sind oftmals einem enormen Druck ausgesetzt. Die Fachkräfte arbeiten mit Überlebenden von Folter und schweren Menschenrechtsverletzungen, die traumatische Ereignisse durchgemacht haben, psychische und physische Verletzungen erlitten und sozialen, wirtschaftlichen oder politischen Schaden davongetragen haben. Für die Mitarbeiter*innen im Nordkaukasus bedeutet dies nicht nur, täglich mit dem extremem Leid von Klient*innen umzugehen und diese zu unterstützen, sondern gleichzeitig von denselben Realitäten betroffen zu sein, die gleiche Gewalt erfahren und oftmals die gleichen Verluste erlebt zu haben. Dies ist an sich schon eine große Herausforderung und erfordert, dass die Fachleute ein sensibles Gleichgewicht finden zwischen der empathischen Begleitung von Betroffenen, professioneller Distanz und dem Erkennen eigener Hilfsbedürftigkeit bzw. Selbstschutz.

Fachleute, die Menschenrechtsverletzungen identifizieren und sich für die Überlebenden einsetzen, sind einem zusätzlichen Druck ausgesetzt. Ihre Arbeit weist auf die Ungerechtigkeiten in der sozialen und politischen Praxis der jeweiligen Kontexte hin, was sie wiederum Konflikten mit verschiedenen Interessengruppen innerhalb der Gesellschaft aussetzt. Nicht nur wird ihre Arbeit infolgedessen von der Gesellschaft kaum anerkannt, sie müssen sich zudem mit Bedrohungen ihrer eigenen Person oder ihrer Angehörigen auseinandersetzen. Unter solchen Umständen andere zu unterstützen, ist ein sehr komplexes und riskantes Unterfangen, und Fachkräfte arbeiten häufig endlos, was sich letztendlich nicht nur auf ihr physisches und psychisches Wohlbefinden, sondern auch auf ihre Beziehungen auswirkt. Diese Realität gefährdet Menschenrechtsverteidiger*innen und wirft die Frage auf, wie sie unter solch extremen Umständen für sich selbst sorgen und sich gegenseitig unterstützen können.

Zusätzliche Informationen

Gewicht 250 g
Größe 29.7 × 21 × 1 cm