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Bundesweite Datenerhebung zur Versorgungslage von besonders vulnerablen Flüchtlingen

Datenerhebung zur Versorgungssituation: Qualifizierte Leistungsabfrage

Die Bundesregierung ist bis heute der Auffassung, dass eine angemessene gesundheitliche Versorgung von Flüchtlingen und Asylsuchenden in der BRD bereits gewährleistet wird (BT-Drs. 17/13461, 2013). Ob dies tatsächlich der Fall ist, ist nicht bekannt. Wissenschaftliche Befunde zur Versorgungssituation von Flüchtlingen in der BRD existieren nicht. Ansätze, das Versorgungsdefizit zu erfassen und im öffentlichen sowie im wissenschaftlichen Diskurs zu thematisieren, werden dabei bislang maßgeblich durch die limitierten Ressourcen der Behandlungszentren begrenzt. Entsprechend führt die Thematik auch gesundheits- und sozialpolitisch nach wie vor ein Schattendasein.

Vor diesem Hintergrund führt die BAfF jährlich eine bundesweite Erhebung und Analyse der Versorgungssituation, wie Flüchtlinge sie in den Behandlungszentren vorfinden, durch. Fokus der Erhebung ist dabei insbesondere das Verhältnis der Leistungsangebote zur Anzahl der Hilfe suchenden Personen, aber auch die Anzahl der beschäftigten MitarbeiterInnen gemessen am Umfang betreuter KlientInnen, die Diskrepanzen zwischen Bedarf und Versorgungskapazitäten der Einrichtungen sowie die Finanzierung der einzelnen Behandlungskomponenten .

Zugleich soll eine belastbare Datenbasis zu den Anteilen der Finanzierung von Psychotherapien durch gesetzliche Krankenversicherungen und Sozialämter sowie zur Übernahme von Dolmetscherkosten geschaffen werden.

Aufgeschlüsselt werden soll zudem die Komplexität des angebotenen Behandlungsspektrums bzw. die Anteile, zu denen KlientInnen die verschiedenen Leistungen (soziale Beratung, Krisenintervention, rechtliche Beratung, Psychologische Beratung bzw. Einzelpsychotherapie, Stellungnahmen, etc.) tatsächlich erhalten, ebenso wie die Ressourcen, die für Menschenrechtsarbeit sowie Evaluationen und Forschungsprojekte aufgebracht werden können bzw. sollten.