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FAQ

Was ist eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)?

Die Posttraumatische Belastungsstörung ist eine mögliche Traumafolgestörung. Typische Symptome sind das Wiedererleben des traumatischen Erlebnis, ein dauerhaft erhöhtes Stress- und Anspannungslevel und die Vermeidung von Gedanken, Gefühlen, Orten, Situationen, die an das traumatische Erlebnis erinnern.

Die Diagnose PTBS ist 1994 in das klinische Diagnosemanual (ICD) eingegangen. Um die Diagnose PTBS zu bekommen, muss die betroffene Person einem schwerwiegenden und belastenden Ereignis mit außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophenartigem Ausmaß ausgesetzt gewesen sein. Die Symptome müssen innerhalb von sechs Monaten nach dem traumatischen Ereignis oder nach Ende der Belastungsperiode auftreten und mindestens vier Wochen anhalten. Typische Symptome sind das nicht kontrollierbare Wiedererleben des traumatischen Erlebnis. Dies kann sich zum Beispiel in Form von Alpträumen, Flashbacks oder Intrusionen manifestieren, bei welchen Bilder, Empfindungen oder auch Gerüche wiedererlebt werden. Weitere Symptome sind die Gefühlstaubheit, emotionale Abschottung, Vermeidung von Situationen und Aktivitäten, welche an das traumatische Erlebnis erinnern, Teilnahmslosigkeit und Freudlosigkeit. Zudem tritt meist ein Zustand von Übererregung mit Schlafstörung, Schreckhaftigkeit, Reizbarkeit und Konzentrationsschwierigkeiten auf. Bei Überlebenden wiederkehrender, menschengemachter Gewalt – und damit bei vielen Geflüchteten –zeigen sich zudem häufig Scham- und Schuldgefühle bezüglich des Erlebten, Überlebensschuld, Verzweiflung, labiles Selbstwertgefühl sowie mögliches selbstverletzendes Verhalten und Suizidalität.

Seit 2019 wurde zudem auch die Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung in 11. Revision des Internationalen Klassifikationssystems der Krankheiten von der Weltgesundheitsversammlung verabschiedet (ICD-11).

Weitere Informationen finden Sie unter:

BAfF (2022). Traumasensibler und empowernder Umgang mit Geflüchteten. Ein Praxisleitfaden.

BAfF (2020): Neue Behandlungsempfehlungen für Traumafolgestörungen.