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Geflüchtete aus Afghanistan unbürokratisch und schnell aufnehmen

Geflüchtete aus Afghanistan unbürokratisch und schnell aufnehmen

Mit der Unterzeichnung der Genfer Flüchtlingskonvention vor nunmehr 70 Jahren und anderer internationaler Abkommen hat sich Deutschland verpflichtet, Menschen aufzunehmen und zu unterstützten, die von Krieg oder Folter betroffen oder bedroht sind. Die Menschen in Afghanistan brauchen jetzt mehr denn je unsere Unterstützung. Nur auf Druck der Zivilgesellschaft ist es gelungen, einen Abschiebestopp nach Afghanistan zu erwirken. Das war in der letzten Woche, die Verantwortlichen haben viel zu lange damit gewartet. Nun haben die Taliban auch Kabul eingenommen und damit die Macht in Afghanistan übernommen. Nicht nur Menschen, die für Deutschland und andere Staaten gearbeitet haben, sind unmittelbar von Verfolgung und Tod bedroht.

Den Menschen in Afghanistan droht unbeschreibliches Leid durch Verfolgung, Folter und Tod. Menschen, die als Übersetzer*innen für die Bundeswehr gearbeitet haben, stehen auf der Todesliste. Frauenrechtler*innen, die sich für die Freiheit von Frauen und Mädchen eingesetzt haben, bangen um ihr Leben. Und auch aus Deutschland abgeschobene Asylbewerber*innen werden von den Taliban als Kollaborateure betrachtet, sie sind akuter Lebensgefahr ausgesetzt, wie eine Studie von ProAsyl belegt.

Statement von Lukas Welz, Geschäftsführender Leiter der BAfF e.V.:

Wir fordern hiermit die Bundesregierung auf, sofort unbürokratisch zu helfen und den Menschen Asyl in Deutschland zu gewähren. Asyl ist kein Gefallen, sondern ein Menschenrecht. Deutschland muss seine Verantwortung aus 20 Jahren Afghanistan-Einsatz ziehen und sich für sichere Fluchtwege und Aufnahmeprogramme einsetzen. Afghanistan ist nicht sicher und wird es unter einer Herrschaft der Taliban für Afghan*innen, die sich für Menschenrechte und Demokratie eingesetzt haben, nicht werden. Unsere Solidarität gilt allen Menschen in Afghanistan und den afghanischen Klient*innen und Mitarbeitenden in den psychosozialen Zentren, die Angst um ihre Angehörigen vor Ort haben und sich um die Zukunft von Afghanistan ernsthaft sorgen.

Lukas Welz steht für Interviews und Statements gerne zur Verfügung. Wenden Sie sich dafür bitte an Isabelle Hindenberg, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der BAfF, unter
01575 87 57 826 oder isabelle.hindenberg@baff-zentren.org