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Man sieht Menschen in einem Raum bei einer Veranstaltung. Zwei Menschen stehen auf der Bühne und sprechen.
Bildnachweis: Plzzo Photography

Fachtag zu besonderer Schutzbedürftigkeit

Am 24. Oktober 2022 fand der Fachtag „Geflüchtete Menschen mit besonderem Schutzbedarf: Identifizierung – und dann?“ in Bochum statt.

Für die bedarfsgerechte Beratung, Unterbringung und Versorgung ge­flüchteter Menschen ist eine frühzeitige Erkennung besonderer Schutzbedarfe gemäß EU-Aufnahmerichtlinie von zentraler Bedeutung. In NRW konnten hierzu mehrere Projekte und Maßnahmen – unter Beteiligung verschiedener PSZ – modellhaft Expertise zur Arbeit mit unterschiedlichen Zielgruppen entwickeln.

Diese Expertise wurde auf dem Fachtag zusammengetragen. Organisator*innen waren die BAfF gemeinsam mit der MFH Bochum, der Rosa Strippe und dem Paritätischen Landesverband NRW. Es wurden die Projekte BeSAFE (Intersektionale Erkennung besonderer Schutzbedarfe bei der Aufnahme), InTo Justice (Interdisciplinary Documentation and Holistic Rehabilitation of Torture), die überregionale Fachbegleitung der Psychosozialen Erstberatung und das TRAKS Projekt (Trauma- und kultursensibel für junge Geflüchtete) vorgestellt. Im Anschluss wurde in Workshops gemeinsam mit Vertreter*innen der zuständigen Behörden, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Praktiker*innen diskutiert, was es braucht, damit besonders schutzbedürftige Geflüchtete ihre Rechte möglichst selbstwirksam umsetzen können.

Auf dem abschließenden Podium kam es zu lebhaften Diskussionen darüber, wie die Forderungen in die Praxis umgesetzt werden könnten. Dabei saßen neben Behörden- und Projektvertreter*innen auch Selbstorganisationen auf dem Podium. Durch ihre Perspektive wurden grundlegende Missstände noch einmal sehr deutlich und eindrücklich geschildert.

Wir hoffen, dass der Fachtag ein Auftakt war für einen tiefergehenden Dialog zwischen Zivilgesellschaft und Behörden in NRW – darüber, wie die Rechte von geflüchteten Menschen gewahrt und Deutschland seinen menschenrechtlichen Verpflichtungen ihnen gegenüber nachkommen kann.


Mehr über das Projekt „BeSAFE – Besondere Schutzbedarfe bei der Aufnahme von Geflüchteten Erkennen“.